Presse Echo
Neue Westfälische
10.10.2011
SCHLOß HOLTE-STUKENBROCK
"Singen macht schön"
Männerchor 1905 Schloß Holte singt Loblied auf das Dörfchen
VON KARIN PRIGNITZ
Auf den Punkt | FOTO: KARIN PRIGNITZ
Schloß Holte-Stukenbrock. "Die Musik steuert mich emotional", hat Ken Marius Mordau einmal gesagt. Sein Lehrer bestätigte: "Er fühlt tief, das ist die Besonderheit an ihm." Einen Eindruck dieser außerordentlichen Begabung konnten nach dem umjubelten Auftritt vor einem Jahr im Kulturforum am Altenkamp jetzt auch die Besucher des Herbstkonzertes in der neuen Aula des Gymnasiums mit nach Hause nehmen.
Keine Frage, das Spiel des hochbegabten Pianisten, der erst 17 Jahre alt und Jungstudent an der Hochschule für Musik in Detmold ist, wird in Erinnerung bleiben. Zwei Stücke des Komponisten Franz
Liszt, von denen eines als unspielbar gilt, hatte der Sohn einer japanischen Mutter mitgebracht. Mit geradezu unglaublicher, brillanter Leichtigkeit glitten die Finger des Gymnasiasten über die
Tasten des Flügels, der zuvor mit Muskelkraft auf die Bühne gehieft worden war. Mal kraftvoll, mal unglaublich sensibel nahm Mordau, der sämtliche Stücke auswendig spielte, das Publikum mit in seine
Welt.
"Haben Sie auch Gänsehaut?", fragte Thomas Rollmann, der gemeinsam mit Engelbert Kruse die informativ-humorvolle Moderation des Abends beim Herbstkonzert des Männerchores 1905 Schloß Holte und des "Schloß Akkord" übernahm. Allgemeines Nicken, und manch ein Sänger, der das reife, hochklassige Spiel aus unmittelbarer Nähe verfolgen konnte, wischte sich den Schweiß von der Stirn. Die Sänger selbst hatten das 200-köpfige Auditorium mit zwei Liedern des großen Romantikers Franz Schubert sowie gleich zu Beginn mit der "Trösterin Musik" begrüßt. Engelbert Kruse nahm es bereits vorweg, kündigte "mächtige Harmonien, teils himmlisch anmutend, eine großartige Tonfärbung und kraftvolle Akkorde" an, mit der die Seele Zuwendung erfahre.
Mit ihrem Leiter
Hans-Joachim Senft hatten die Sänger ein abwechslungsreiches und durchweg anspruchsvolles Programm erarbeitet, das höchste Konzentration erforderte. Im Mittelpunkt des unterhaltenden Abends, der vor
den Türen des Gymnasiums von Donnergrollen und Regengüssen begleitet wurde und an dem die beiden Chöre ihre Zuhörer mitnahmen auf eine Reise durch verschiedene Epochen, stand Franz Schuberts
"Dörfchen".
Weil auch die Stadt Schloß Holte-Stukenbrock für viele nach wie vor ein Dorf bleibt, in dem es sich lohnt zu leben, lautete das Motto des kurzweiligen Abends: "Ich rühme mir mein Dörfchen". Das
Gedicht von Gottfried Bürger hatte Franz Schubert zu einem Chorstück verarbeitet. Zur Klavierbegleitung von Ken Marius Mordau meisterte der Männerchor seinen Part bravourös.
Der zweite, modernere Teil des gut zweistündigen Konzertprogramms gehörte dem "Schloß Akkord". "Auch er hat etwas für die Seele zu bieten", kündigte Thomas Rollmann an. Dass die Sänger längst aus den
"Nachwuchs"-Stiefeln herausgewachsen sind, wurde schnell deutlich. Nicht zuletzt bestanden sie die Herausforderung des A-Capella-Gesangs beim "Mann im Mond", begaben sich auf die Spuren von Elvis
Presley und luden am Ende gemeinsam mit dem Männerchor zu "Wochenend und Sonnenschein" ein.
Großen Applaus erntete insbesondere der von Norbert Salmen umgetextete Song "Sixteen Tons" . Refrain: "Singen macht Spaß, singen macht schön, das kann man ja bei uns am besten
sehen."
Neue Westfälische
05..10.2011
SCHLOß HOLTE-STUKENBROCK
Konzert mit Tradition
Holter Männerchor stellt großes Talent vor
Ausnahmetalent / FOTO: KARIN PRIGNITZ