WESTFALEN-BLATT

So., 08.10.2017

Herbstkonzert des Männerchors Schloß Holte, von Klassik über Operette bis zu Pop

Mit seiner herausragenden Bass-Stimme füllt Solist Bartolomeo Stasch beim Herbstkonzert des Männerchors 1905 Schloß Holte die Aula und begeistert restlos mit seinen kraftvoll markigen Interpretationen. Foto: Uschi Mickley

Von Uschi Mickley

Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Bravo-Rufe, rhythmischer Applaus und zuletzt stehende Ovationen: Mit seinem traditionellen Herbstkonzert unter dem Titel »Blume von Hawaii« hat der Männerchor 1905 Schloß Holte am Samstagabend rund 200 Zuhörern einen glanzvollen Abend beschert.

Schon die aufwendige Dekoration mit großen Palmen und Blumenkränzen, »um die Aula thematisch passend mit Südseezauber zu füllen«, wie es Klaus Hose, Vorsitzender des Männerchors, in seinem Grußwort formulierte, ließ gute Stimmung aufkommen.

»Wir sind stolz auf den Mut und das Durchhaltevermögen unseres Dirigenten, der uns durch jede Menge Arbeit so weit gebracht hat«, sagt Thomas Rollmann zu Beginn, der wieder sehr charmant und amüsant durch das Programm führt.

Schloss-Akkord setzt Kontrapunkt

Mit großer Klangfülle eröffnet der Männerchor unter dem Dirigat von Ivo Kanz das Konzert mit klassischer Chorliteratur. Einen starken Kontrastpunkt setzt der für seine unterhaltsamen Interpretationen bekannte Schloss-Akkord. Die bunt gekleideten Sänger lassen unter anderem mit »The Sound Of Silence« aufhorchen.

Ein Raunen geht durch die Reihen des Publikums, als der polnischstämmige Solist Bartolomeo Stasch mit seiner markanten Bass-Stimme und großer Strahlkraft die Arie »Per questa ballamano« vorträgt.

»Sagenhaft, oder einfach grandios«, lauten einige Kommentare der Zuhörer, die Instrumentalsolist Dragan Ribic ihre Bewunderung zum Ausdruck bringen. Dieser erweist sich mit ­»Czárdás« als Meister am Akkordeon und überträgt seine Leidenschaft sogleich auf die Zuhörer. Eindrucksvoll schließt sich Andres Ramires-Gastòn mit Wiener Tanzweisen an der Violine an.

Eine starke Leistung

Die Sänger des Männerchors und des Schloss-Akkords, die erstmals zwei Beiträge gemeinsam präsentieren, bieten eine starke Leistung. Das Zusammenspiel der beiden Formationen, die von den Gesangs- und Instrumentalsolisten mal solistisch oder im Duett begleitet werden, wirkt sehr präsent und lebendig.

»Das Beste kommt zum Schluss«, so leitet Thomas Rollmann zur Titelmusik des Abends, einem Potpourri aus der Operette »Blume von Hawaii« von Paul Abraham über. Innig und mit viel Schwung lassen die mit bunten Blumen geschmückten Sänger das Publikum tief in die bunte Inselliebeszenerie um das im Jahr 1895 von Amerikanern besetzte Hawaii eintauchen. Walzer, Foxtrott, Märsche und Jazz lassen Chor und Gastinterpreten dabei sprudelnd miteinander verschmelzen.

Das hochkarätige Herbstkonzert, das auch durch große musikalische Vielfalt besticht, klingt mit der Zugabe »Griechischer Wein« aus.

»Die Proben ließen dieses überragende Ergebnis nicht erahnen. Die Art und Weise, wie die Sänger alles aus sich heraus geholt haben, hat mich sehr beeindruckt«, sagt Chorleiter Ivo Kanz am Ende des Konzertes sichtlich erfreut.