Klassische Klänge: Der Schloß Holter Männerchor füllte unter der Leitung von Dirigent Ivo Kanz die Aula des Gymnasiums mit klangvollem Gesang aus verschiedenen Epochen. Reifen halten die Blütendekoration. - © Julia Vorreiter

NW 11.10.2015

Klassische Klänge: Der Schloß Holter Männerchor füllte unter der Leitung von Dirigent Ivo Kanz die Aula des Gymnasiums mit klangvollem Gesang aus verschiedenen Epochen. Reifen halten die Blütendekoration. | © Julia Vorreiter                                         

Schloß Holte-Stukenbrock                                                                                          1. Konzert des Männerchores Schloß Holte unter neuer Leitung

Premiere in Herbstfarben                                             Über der Bühne hängen alte Fahrradräder. Sie sind herbstlich geschmückt, buntes Laub und Feldfrüchte zieren die Speichen. Auf dem Boden stehen Strahler und färben die Räder in dunkles Rot und Grün. Diese Kulisse wird den gespannten Besuchern des ersten Konzerts des Männerchores 1905 Schloß Holte unter neue Leitung geboten. Passend dazu war das erste Lied beim traditionellen Herbstkonzert des Männerchores "Bunt sind schon die Wälder". Sein erstes Konzert als Dirigent des Männergesangsvereins hat Ivo Kanz sehr "farbenreich" gestaltet, wie Thomas Rollmann schon früh am Konzertabend erklärt. Das gilt für die Deko genauso wie für das Klangspektrum der Sänger.Knappe zehn Probenwochen hat Kanz sich mit den Sängern auf diesen Abend vorbereitet. Vor rund 350 Besuchern in der Aula des Gymnasiums zeigen die Sänger nun die Früchte ihrer Arbeit. 110 Jahre existiert der Schloß Holter Männerchor, nun ist ein neuer, junger Dirigent da. Die Traditionen sollen trotzdem bestehen bleiben. Das Eingangslied erinnert Chormitglied und Moderator des Abends, Thomas Rollmann, an seine Kindheit. Er erzählt dem Publikum, wie die bunten Wälder Erinnerungen an diesem Abend wieder aufleben lassen. Traditionell sind viele neu erarbeitete Stücke. Die Sänger präsentieren dem Publikum unter anderem ein Mozart-Potpourri, bestehend aus bekannten Werken wie "Die Zauberflöte" und "Eine kleine Nachtmusik". Die Zuschauer zeigen mit "Bravo"-Rufen ihre Begeisterung. Während der Männerchor seine dargebotenen Werke klassisch präsentiert, gestalten die Sänger des Chores "Schloss Akkord" ihr Programm näher am Rock und Pop. Der Chor hat ebenfalls zehn Probenwochen zusammen mit Dirigent Kanz geprobt. Beim Auftritt unterstützen einige Sänger des Männerchors den "Schloss Akkord" bei englischen Liedern wie "Breakfast in America" oder Publikumsschlagern wie "Ein Stern" von DJ Ötzi. Dabei herrscht ausgelassene Stimmung auf der Bühne. Alle sind mit Spaß bei der Sache. Selbstironisch kommt das Lied "Singen macht schön". "Wenn Sie genau hingucken, sehen Sie, wer schon länger dabei ist", sagt Thomas Rollmann mit einem Schmunzeln.

Das Trio hat Pfiff da reingebracht

Für ein abwechslungsreiches Programm sorgt das Trio Senza Nome aus Bielefeld. Mit einigen Gastbeiträgen an diesem Abend lockern die Sopranistinnen Susanne Mewes und Tanja Biermann sowie Bassbariton Peter Krudup von Behren den Abend auf. In petto haben sie Operetten und Musicals. "Bringt mich pünktlich zum Altar" aus "My Fair Lady" von Alan J. Lerner und "Berliner Luft" aus "Frau Luna" von Paul Lincke sind komödiantische Einlagen. "Angel of Music" aus dem "Phantom der Oper" von Andrew L. Webber lädt zum Träumen ein. Von der auf der Bühne gebotenen Vielfalt sind die Zuschauer überzeugt. "Das Trio hat Pfiff da reingebracht", sagt Monika Weiser begeistert. Auch Anni Elskens ist angetan von den Operetten. Sie ist nicht zum ersten Mal auf Konzerten des Männergesangsvereins, aber langweilig werde es nie, erklärt sie. Es ist trotz aller Tradition "etwas ganz Neues", ergänzt Anna-Maria Görner und lächelt zufrieden. Viele Besucher nehmen das Angebot des Gesangvereins, gegen Spenden Kassetten oder CDs zu erwerben, gerne an. Für Ivo Kanz ist der erste Auftritt mit seinem neuen Chor "durchaus erfüllend". Besonders erfreut ist der Nachwuchsdirigent darüber, dass er den viermonatigen Arbeitsprozess an einem Abend erklingen lassen konnte. Das sei eine besondere Belohnung für die "immense Arbeit", die es sei, einen Chor zu leiten. Honoriert und in den höchsten Tönen gelobt wird Kanz' Arbeit auch vom Chor. "Er ist ein begnadeter Musiker", erklärt Thomas Rollmann. "Er kann die älteren Herren konzentriert bei der Stange halten."